
Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK):
PAK ist eine Sammelbezeichnung für kondensierte Ringsysteme, deren
Molekulargerüst aus mehreren Benzolringen besteht. Prototyp
und bekanntester Vertreter dieser Karzinogengruppe ist das 3,4 Benzpyren
oder Benzo(a)pyren, das wegen seiner relativ guten Nachweisbarkeit
oft als Leitsubstanz für das Vorkommen von PAK allgemein benutzt
wird. Für etwa fünfzehn Vertreter dieser Stoffklasse ist bisher
eine karzinogene Wirkung im Tierexperiment nachgewiesen worden.
PAK`s werden generell bei Pyrolyseprozessen gebildet, vor allem
bei der Verbrennung von Holz und anderen fossilen Rohstoffen. Die
durch Verbrennungsvorgänge in die Luft emittierten PAK verbleiben
dort oder werden an Rußpartikel gebunden und können so durch deren
Ablagerung in Wasser, Böden und pflanzliche Nahrungsmittel gelangen.
Außerdem entstehen sie beim Räuchern von Lebensmitteln und in erheblichen
Mengen beim Rauchen. Eine weitere bedeutende Quelle in Wohnungen
stellen offene Kamine dar.
Zu stark erhöhten Belastungen können PAK-haltige Kleber (Bitumenkleber)
sowie Carbolineum-behandelte Hölzer führen. Außerdem kamen in der
Vergangenheit geteerte Trinkwasserleitungen zur Anwendung kamen.
Bis Ende der sechziger Jahre wurde Parkett u.a. mit in organischen
Lösemitteln gelöstem Steinkohlenteerpech verklebt. Mosaikparkett
wird seit Anfang der sechziger Jahre und Stabparkett seit Ende der
sechziger Jahre nicht mehr mit PAK-haltigem Material verklebt. Diese
Klebstoffe wurden durch Kunstharzklebstoffe ersetzt, die nicht schwarz
gefärbt sind. Beim Verlegen von Holzpflaster in gewerblichen Räumen
wie Werkstätten ist der Einsatz der steinkohlenteerhaltigen Klebstoffe,
Vorstriche und Pappen noch lange Stand der Technik gewesen. Da die
Klebstoffe im Ausland weiterhin produziert werden, kann eine derzeitige
Anwendung in Deutschland nicht völlig ausgeschlossen werden. Neben
den steinkohlenteerhaltigen Klebstoffen sind auch in seltenen Fällen
bitumenhaltige Klebstoffe mit sehr geringen PAK-Gehalten verwendet
worden. Diese Klebstoffe sind auch schwarz und lassen sich durch
einfache Tests nicht von den PAK-haltigen unterscheiden. Bei den
in den obengenannten Zeiträumen verwendeten Klebstoffen ist allerdings
von erheblichen PAK-Gehalten auszugehen. Analysen dieser Klebstoffe
ergeben bis zu 20.000 mg PAK/kg Klebstoff und mehr. Bei belasteten
Wohnungen sind PAK´s im Hausstaub in erhöhten Mengen anzutreffen.
|