
Polychlorierte Biphenyle (PCB):
Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind halogenierte Kohlenwasserstoffe,
in denen zwei Aromatenringe über eine Einfachverbindung verbunden
sind. An den Benzenringen sind bis zu fünf Chloratome gebunden.
Abhängig von der Anzahl der Chloratome und deren Stellung an den
Ringen sind insgesamt 209 verschiedene Verbindungen (Kongenere)
möglich.

Bei den Koplanaren PCB-Kongeneren liegen die beiden Ringe des Biphenylgrundgerüstes
in einer Ebene. Sie sind nicht gegeneinander verdreht. Dadurch besitzen
sie eine große Ähnlichkeit in der Raumstruktur wie Dioxine und wirken
sich toxikologisch sehr ähnlich aus.
PCB fanden aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften
(geringe Wärmeleitfähigkeit, hohe Dielektrizitätskonstante, gute
Alterungs- und Temperaturbeständigkeit, geringe Entflammbarkeit)
eine breite technische Anwendung als Schmierstoffe; Weichmacher
für Lacke, Farben, Kunststoffe bzw. Wachse; feuerhemmendes Imprägniermittel
in der Ekektroindustrie; als Zusatz zu Kitten, Klebstoffen, Asphalt;
Zusatz in Textilien; Flammschutzanstrich (Chlor-Kautschuk-Lack)
von Holzfaserdeckplatten; in Silikon für Dehnfugen, Bewegungsfugen
zwischen Betonfertigteilen, Anschlußfugen zwischen Fenstern und
Türen, Sanitärfugen; in Druckfarben, Schalölen, Kopier- und Durchschreibepapier
und in der landwirtschaft als Träger für Insektizide und Pestizide.
Der Einsatz von PCB in offenen Systemen (z.B. als Fugendichtungsmasse
mit der Möglichkeit des Übergangs in die Raumluft) wurde bereits
1978 gesetzlich untersagt.
PCBs reichern sich überall in der Umwelt, insbesondere in der Nahrungskette,
an und werden in der Umwelt extrem langsam biologisch abgebaut.
Im Brandfalle können aus PCB`s große Dioxin-Mengen entweichen. Der
Mensch nimmt PCB`s vorzugsweise durch tierische Nahrung (Fett, insbesondere
Fisch) und nur im geringen Umfang durch Getreideprodukte. Diese
Verbindungen reichern sich im menschlichen Organismus im Fettgewebe,
Knochenmark und im Gehirn an.
PCB begegnen uns heue vorwiegend in Bauten aus den Jahren 1965
bis 1975. Hier wurden Polychloriert Biphenyle als dauerelastische
Dichtungsmassen auf Polysulfid-Kautschukbasis (Thiokol) zwischen
den Betonfertigteilen, zwischen Beton und Fenstern sowie Türen und
im Sanitärbereich die Ausgasungsquelle eingesetzt.
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